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Dr. Stefanie Speiser - Produktmanagerin Health & Nutrition bei Döhler


zwei braunhaarige Frauen, Dr. Stefanie Speiser und Simone Frey

Interview geführt von Simone

Stefanie, Du arbeitet bei Döhler, was macht Döhler und wie kam es dazu?

Das Unternehmen Döhler ist ein globaler Produzent, Vermarkter und Anbieter natürlicher Ingredients, Ingredient Systeme und integrierter Lösungen für die Food- und Getränkeindustrie. Vom nachhaltigen Anbau der Rohstoffe, bis über deren schonende Verarbeitung mit Hilfe von modernsten Technologien, kreiert Döhler auf Kundenwunsch abgestimmte Produktlösungen. Die Einzigartigkeit dieser Produkte basiert dabei, auf das breite Wissensspektrum der vielen unterschiedlichen Döhler-Experten, natürliche und hochwertigen Rohstoffe, schonend zu Verarbeiten und diese mit Geschmack, Farbe, Duft und Mundgefühl inklusive gesundheitlichem Mehrwehrt, perfekt zu kombinieren um jede Produktneuschöpfung zu einem multisensorischen Erlebnis, werden zu lassen.

Zur Frage, wie ich zu Döhler gekommen bin, kann ich nur folgendes erzählen. Ich wollte schon immer für ein modernes, dynamisches und globales Unternehmen arbeiten, dass sich mit Nachhaltigkeit und mit natürlichen und innovativen Lebensmitteln beschäftigt. Als ich dann die Stellenausschreibung von Döhler für einen Produktmanager Health & Nutrition gelesen habe, war diese Stellenausschreibung und das Unternehmensprofil, so auf meine persönlichen Vorstellungen und Ziele abgeschnitten, dass ich keine Sekunde gezögert habe und die Bewerbung noch am selbigen Tag abgeschickt habe. Nach zwei Vorstellungsrunden, via GoToMeeting und persönlichem Kennenlernen, bekam ich noch am selbigen Tag, die erhoffte Zusage.

Wie sieht eine normale Woche im Moment bei Dir aus? Was ist das Tolle an Deinem Job? Was magst Du nicht so gern?

Jede Woche gestaltet sich anders. Mein Job ist super abwechslungsreich und wird absolut nie langweilig. Als Produktmanagerin im Bereich Health & Nutrition, gehören zu meinen Bereichen die Produktgruppen, tierische und pflanzliche Proteine, Ballaststoffe und Sweetener.

Von allgemeinen Aufgaben eines Produktmanagers, wie beispielsweise Markt- und Konkurrenzanalysen, Marketingplänen und die Ausarbeitung von Strategien, gehören auch die wissenschaftliche Recherche nach neuen Produkten und Produktoptimierungen, zu meinen täglichen Arbeiten. Haben wir ein neues interessantes Produkt gefunden, lasse ich dieses in unserer R&I (Research & Innovation) Abteilung untersuchen und nach bestandener Eignung von unserem Applikationsteam in Rezepturen, Lebensmittelapplikationen, je nach Konzept, einarbeiten. Bevor ein neues Produkt bei uns gelauncht wird, unterstütze und schule ich unseren Vertrieb und begleite diesen zu Kundenbesuchen.

Das tolle an meinem Job ist die Abwechslung. Ich arbeite jeden Tag mit verschiedenen Abteilungen zusammen. Vor allem aber der starke Bezug zu natürlichen Produkten (natural Food and Beverage Ingredients), die für eine gesunde Ernährung notwendig sind, bereitet mir absolute Freude. Da Döhler einen großen Wert auf backwards integration legt, überblicken wir die gesamte Supply Chain bis über hochspezialisierte Technologien und Innovationen, die für die Rohstoffherstellung für unsere Produkte notwendig ist. Das bedeutet ganz einfach, wir wissen über unsere Produkte und deren Herstellung- vom Feld bis auf den Teller- Bescheid und können damit unseren Kunden absolut hohe, einzigartige und gleichbleibende Produktqualität gewährleisten, die natürlich auch von uns überprüft wird.

Das Unternehmen Döhler kann ich jedem empfehlen, der die Eigenschaften, Flexibilität und „Hands on Mentality“ mitbringt. Wer diese Eigenschaften besitzt, kann bei Döhler seinen eigenen Footprint hinterlassen und sich aufgrund der flachen Hierachien, in jede Richtung, die er sich vorstellen kann, selbst verwirklichen.

Wo hast Du studiert/Wo studierst Du? Und wie hat Dir das Studium gefallen?

Ich habe an der FSU Jena, Ernährungswissenschaften (Trophologie) mit dem Schwerpunkt experimentelle Ernährungsmedizin und Qualitätssicherung von Lebensmitteln studiert. Das Studium hat mir aufgrund seiner stark naturwissenschaftlichen Ausrichtung sehr gut gefallen.

Da ich nie in die Ernährungsberatung wollte, fand ich das Studium der Ernährungswissenschaften eine wunderbare, aufbauende Ergänzung, meiner zuvor absolvierten Ausbildung als Chemielaborantin in der Lebensmittelindustrie. Bei diesem Studium lernte ich, wie die mir bekannten Nährstoffe, die ich zuvor im Labor untersucht habe, nun auf den menschlichen Körper wirken und dessen Metabolismus positiv/negativ, beeinflussen können.

Wie bist Du auf das Studium der Ernährungswissenschaft gekommen? Welche Passion hast Du für die Ernährungswissenschaft / Ökotrophologie?

Ich habe zuvor eine Ausbildung zur Chemielaborantin in einem Lebensmittelunternehmen absolviert. Mich haben schon immer eine gesunde Ernährung und deren Wirkung auf die körperliche Leistung, aufgrund persönlicher Interessen interessiert. Nach einem Gespräch über den Studiumsinhalt, mit einem ehemaligen Arbeitskollegen, der zu diesem Zeitpunkt ein Studium der Ernährungswissenschaften an der TUM begonnen hat, habe ich mich dazu entschlossen, ebenfalls diesen Weg zu gehen.

Meine Passion als Ernährungswissenschaftler ist es, Menschen, die sich nicht mit gesunder Ernährung auskennen, dennoch unbewusst durch den Verzehr bestimmter Produkte, sei es durch die Anreicherung von Ballaststoffen oder Fruchtpulvern mit natürlichen Vitamingehältern oder zuckerreduzierten Produktlösungen, zu einer gesünderen Ernährung zu verhelfen.

Du hast promoviert - warum und wie war das Promovieren?

Eigentlich hatte ich nie vor zu promovieren. Nach meiner Diplomarbeit über Präbiotika an der TU Berlin, war ich von diesem Thema und dessen Wirkung auf die menschliche Gesundheit derart angetan, dass ich mehr über diesen Bereich (natürliche Inhaltsstoffe/GIT-Gesundheit) erfahren wollte. Als ich dann initiativ, eine Promotionsstelle für diesen Bereich gefunden habe, habe ich meine Promotion an der TU Berlin begonnen. Das Promovieren und vor allem das selbständige Arbeiten aber auch der Austausch mit Gleichgesinnten, haben mir große Freude bereitet. Gleichzeitig bin ich aber auch oft, wenn Versuche leider nicht so geklappt haben oder andere Ergebnisse wider Erwarten aufkamen, an meine Grenzen gestoßen.

Zu guter Letzt, was würdest Du Berufseinsteigern aus unserem Fachbereich raten?

Ich würde jedem Studierenden der Ernährungswissenschaften empfehlen, sich schon während dem Studium möglichst zeitnah zu entscheiden, in welche berufliche Richtung er tendiert.

Falls eine Karriere in der Industrie angestrebt wird, wären Module innerhalb des Studiums für das Produktmanagement sehr hilfreich (Bachelor Ernährungswissenschaften/Master General Management). Wird eine Karriere in der Forschung bevorzugt, finde ich eine Spezialisierung in die gewünschte Richtung sehr wichtig, um mit der starken Konkurrenz aus den Bereichen der Medizin und Biochemie, mithalten zu können.

Wird darüber nachgedacht, in die Ernährungslehre oder Diätberatung zu gehen, würde ich eine vorherige Ausbildung zur Diätassistentin, Fortbildungen und/oder ein Studium eher in Richtung der Ökotrophologie, empfehlen.

Entscheidet man sich während des Studiums schon sehr schnell für eine Richtung, kann man sich darauf spezialisieren und schon durch gezielte Praktika oder Werksstudenten Tätigkeiten, seine Berufseinstiegschancen erhöhen.

Auch wenn das Thema Ernährung & Gesundheit in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung gewinnt, gestaltet sich der Arbeitsmarkt für Ernährungswissenschaftler oft schwierig und die Konkurrenz aus den unterschiedlichsten Bereichen (Management, Medizin, Biochemie, Pharmazie, Diätassistenz) schläft nicht. Auch empfinde ich, dass immer noch das Studium der Ernährungswissenschaften / Ökotrophologie von den unterschiedlichsten Industriezweigen leider immer noch stark unterschätzt wird. Daher empfehle ich jedem Studierenden, wie auch schon oben erwähnt, sich auf eine bestimmte Fachrichtung zu spezialisieren und sich dadurch den Berufseinstieg zu erleichtern.

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