Im Nutrition Hub Trendreport 2023 nannten 170 Expert:innen Convenience Food & Essen to go als einen der zehn wichtigsten Trends in der Ernährung. Gleichzeitig erlebt Convenience in den letzten Jahren einen Aufschwung – das bestätigen Umsatzdaten der GFK von 2017 bis 2023. Es wird deutlich: Convenience Food & Essen to go ist ein Thema, das die Menschen bewegt. In diesem Deep Dive lest ihr welche positiven Entwicklungen und Lösungsansätze es in den drei Bereichen Familienernährung, Produktentwicklung und Content Creation gibt - wie immer bei Nutrition Hub - aus Sicht von Ernährungsexpert:innen.
(c) Nutrition Hub: Bild 1 - Übersicht der interviewten Expertinnen und Experten, Bild 2 - Cover Deep Dive Convenience Food & Essen to go
DAS sind unsere drei Key-Takeaways:
Der Trend zu gesünder, nachhaltiger und pflanzenbasiert verstärkt sich auch bei Convenience Food & Essen to go.
In Zukunft wird nicht weniger gekocht, sondern das Drumherum wird dank guter Produkte, digitaler Vernetzung und smarter Technologien effizienter und lässt uns mehr Zeit für das gemeinsame Essen.
Bestärkt wird der Trend durch eine immer gleichberechtigtere Gesellschaft, die Lösungen fordert, die im Alltag bei der Zubereitung von Gerichten entlasten und eine hochwertige Außer-Haus-Versorgung vorantreibt.
Den gesamten Report mit Expert:innen-Insights zum Ernährungstrend Convenience Food & Essen to go hier herunterladen.
Die Ergebnisse unserer Expert:innen-Interviews zeigen: In Zukunft wird nicht weniger gekocht, sondern das Drumherum wird effizienter: Gute Produkte, digitale Vernetzung und smarte Technologien reduzieren lästigen Aufwand und Zeitinvest. Bestärkt wird der Trend durch sich wandelnde Geschlechterrollen, den Wunsch nach größerer Flexibilität, steigende Anforderungen im Beruf, häufiges Unterwegs-Sein und Veränderungen der Haushaltsgrößen. All das führt zu gesünderen und immer häufiger pflanzenbasierten Lösungen, die Verbraucherinnen und Verbraucher im Alltag bei der Zubereitung von Gerichten entlasten und eine hochwertige Außer-Haus-Versorgung vorantreiben.
Was verstärkt den Trend Convenience Food & Essen to go?
Emanzipation: Care-Arbeit und Essensversorgung werden von allen Erwachsenen eines Haushalts getragen. Schnelle Mahlzeiten, die auch mit wenig Küchen-Know-How umgesetzt werden können, sind dabei gefragt.
New Work: Essen findet heutzutage anyplace, anytime, anywhere statt. Es entwickeln sich neue Essgemeinschaften und es wird nicht nur am Familientisch zu Hause gegessen, sondern in der Kantine, in der Schule oder im Büro und abends im Freundeskreis.
Mobilität: Produkte, mit denen man sich unterwegs gut versorgen kann, sind relevant. Diese müssen verzehrfertig, praktisch verpackt, nahrhaft und preislich leistbar sein. Gefragt sind gesunde und nachhaltige Angebote, frische Produkte, verschiedene Portionsgrößen, Reste mitnehmen zu können oder Angebote für individuelle Ernährungsbedürfnisse.
Individualisierung: Essen ist zu einer wichtigen Identitätsplattform geworden. Soziale Medien liefern Inspiration für unterschiedliche Lebensstile und Ernährungsformen.
Smart Home und kluge Technik entlasten Familien
Convenience Food & Essen to go bedeutet nicht, dass Kochen weniger werden muss. Mit den entsprechenden technischen Möglichkeiten wird Kochen zum positiven Erlebnis statt reiner Pflichterfüllung und kann so auch Familien entlasten. Ein Beleg für diese Entwicklung: Kochen wird laut Aussage der Expertinnen und Experten mehr zum Entertainment, dafür reduziert sich der Aufwand beim Drumherum. Guided Cooking ist ein genannter Trend, der in den nächsten Jahren, unterstützt durch smarte Technologie, zunehmen wird. Smart Home und KI werden große Alltagshelfer sein und unser Essen gesünder und gleichzeitig einfacher zugänglich machen. Assistenten und Chatbots werden konzeptionelle Arbeit abnehmen und Antworten auf die Frage “Was koche ich denn heute?” liefern. Apps zur Mahlzeitenplanung werden Küchengeräte ansteuern können und den Kochprozess entsprechend individueller Ernährungsvorlieben unterstützen: Kreative Rezeptideen von der KI, ernährungsphysiologisch optimiert und abgestimmt auf individuelle Vorlieben können dazu beitragen, dass Menschen mit wenig Ernährungs- und Lebensmittelkompetenz wieder mehr, gesünder und effizienter kochen. Dabei geht es auch um die Reduktion von Lebensmittelverschwendung, indem Lebensmittel rechtzeitig aufgebraucht werden und eine kreative Resteverwertung stattfindet.
Einmal schnell, lecker, gesund und nachhaltig zum Mitnehmen bitte!
Viele der befragten Expertinnen und Experten berichten von spürbar steigenden Ansprüchen seitens der Verbraucherinnen und Verbraucher für Convenience Food & Essen to go. Früher stand dieses für schnelle Sättigung mit Abstrichen beim Geschmack, heute müssen zusätzlich die Aspekte Gesundheit, Nachhaltigkeit und Genuss stimmen. Dafür sind einige Verbraucherinnen und Verbraucher bereit, mehr Geld auszugeben, aber nicht unbedingt mehr Zeit aufzuwenden. Mehr als 30 Minuten Zubereitungszeit für eine Abendmahlzeit unter der Woche sollten heutzutage nicht erforderlich sein.
Der Meal Prep-Hype in den sozialen Medien
In den sozialen Medien zeigt sich der Trend Convenience Food & Essen to go unter dem Stichwort Meal Prep. Auf sämtlichen Social-Media-Kanälen gibt es kulinarische Antworten auf die Alltagsfrage „Wie kann ich mich trotz beschäftigtem Lebensstil gut ernähren?“ Mahlzeitenstrukturen verändern sich und eine gleichberechtigte Gesellschaft führt zu gesünderen und pflanzenbasierte Convenience-Produkten und To-Go-Konzepten, die uns im Alltag bei der Zubereitung von Gerichten zeitlich entlasten und eine hochwertige Außer-Haus-Versorgung vorantreiben.
Smart Packaging und Freshvenience
Das Sortiment im Bereich Convenience Food & Essen to go vergrößert sich enorm. Ansprüche werden vielfältiger und Lösungen wie “Freshvenience” oder “Guided Cooking” sind auf dem Vormarsch. Produkte werden optimiert, indem beispielsweise Zusatzstoffe reduziert werden oder der Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen oder Ballaststoffen erhöht wird. Zudem sorgen technologische Entwicklungen im Bereich Verpackung, z. B. sorgen Luftdurchlässigkeit oder bestimmte antibakterielle Oberflächen dafür, dass auch frischere Produkte mit einem hohen Obst- oder Gemüseanteil länger haltbar sind. Auch das kann den gesundheitlichen Wert von Convenience Food & Essen to go verbessern. Bisher wurde seitens der Herstellenden viel daran gearbeitet, Produkte convenient zu machen: Haltbar, gut zu verpacken, einfach zu essen, sensorisch ansprechend und qualitativ sicher. Nun geht es darum, diese Produkte nutritiv zu verbessern. Insgesamt bestätigen die Aussagen der Ernährungsexpertinnen und -experten, dass Sättigung und Versorgung mit Kalorien zugunsten einer ausgewogenen Rundum-Versorgung mit allen Nährstoffen in den Hintergrund treten. Smart Packaging bietet Verbraucherinnen und Verbrauchern die Möglichkeit, sich über Allergene, die Kompatibilität mit dem Mahlzeitenplan oder die Herkunft der Produkte einfacher zu informieren. Komplett anonymisiert wird Smart Packaging auch mehr Einblicke in das Kaufverhalten von Verbraucherinnen und Verbraucher liefern, z.B. wie lange das Nutellaglas gehalten hat oder in welchem Radius eingekauft wird.
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Datenerhebung: Im Zeitraum vom 01. November 2023 bis 15. Januar 2024 wurden 23 Ernährungsexpertinnen und -experten aus den Bereichen Familienernährung, Produktentwicklung und Content Creation zu den Entwicklungen des Trends Convenience Food & Essen to go befragt. Mit Hilfe von offenen Fragen aus drei vorher entwickelten Fragebögen (ein Fragebogen pro Fachbereich) wurden Entwicklungen in den genannten Bereichen ermittelt, die in der täglichen Arbeit der Expertinnen und Experten wahrgenommen werden, sowie Prognosen und Lösungsansätze erfragt. Die Antworten wurden durch die Autorin Eva-Maria Endres ausgewertet, im Report zusammengefasst und eingeordnet. Alle teilnehmenden Expertinnen und Experten haben der Veröffentlichung ihrer Zitate zugestimmt.
Die befragten Expertinnen und Experten (in alphabetischer Reihenfolge): Annegret Bögner, Dr. Andreas Bosselmann, Patrick Bühr, Julia Damrau, Prof. Dr. Carsten Leo Demming, Verena Dickson, Alexander Dölle, Edith Gätjen, Martina Gewalt, Lena Jaeger, Laura Junge, Miriam Schneider, Dr. Moritz Kindlein, Daniela Kirsch, Susanne Klug, Frédéric Letzner, Marina Lommel, Lisa Nentwich, Bastienne Neumann, Niko Rittenau, Sarah Schocke, Anja Tanas, Dagmar von Cramm.
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