Natacha, Du hast Deinen sicheren Job in einem Unternehmen gekündigt um vor über 10 Jahren eine Webseite für Ernährungsinformationen zu machen. Wie war das genau? Ich hatte BWL studiert und arbeitete bei GlaxoSmithKline im Bereich Consumer Health. Da kam ich das erste Mal mit dem Thema Gesundheit in Berührung. Ich stellte fest, dass mir das Thema Gesundheit sehr wichtig ist. Irgendwann verspürte ich immer stärker den Wunsch etwas eigenes zu machen, getrieben davon einen Unterschied in dieser Welt zu machen, etwas zu bewegen und zu ändern. Das Thema Gesundheit lies mich nicht mehr los. Da die Ernährung einer der wichtigsten Faktoren der Gesunderhaltung ist, habe ich mich damit mehr beschäftigt. Ernährt man sich gesund, dann hat man bereits einen großen Beitrag für die eigene Gesundheit gelegt. Nur wenn die Gewohnheiten einmal Gewohnheiten sind, dann ist es schwer diese zu ändern. Da war mir klar, dass ich meine Mission am besten umsetzen kann, wenn ich frühe Essgewohnheiten in eine gesunde Richtung lenke. Dann habe ich meinen Job gekündigt, mich voll auf meine Idee und was ich in der Welt verändern möchte konzentriert: Eine Webseite mit Ernährungsinformationen! Ich selbst hatte von meinen Eltern nicht viel über gesunde Ernährung gelernt. Ich habe also angefangen eine Webseite zu bauen, auf der ich Informationen über Ernährung in der Schwangerschaft, in der Stillzeit und für Eltern zu Verfügung stellte. Wichtig war mir, dass das nicht wissenschaftlich und langweilig war. Es sollte Spaß machen, auf die Webseite zu gehen und sich über das Thema Ernährung zu informieren. Und wie kam es dann zur Idee für die Frechen Freunde? Ich stellte relativ schnell fest, dass die Personen, die die Webseite besuchten sich sowieso mit Ernährung befassten und sich oft bewusst gesund ernährten. Mein großes Anliegen war allerdings die zu erreichen, die sich mit dem Thema nicht auseinandersetzten: Die Familien, die nicht wussten, was gesunde Ernährung ist und wie man Kinder für gesunde Ernährung begeistern kann. Dort wollte ich etwas bewegen. Ich musste also eine Idee haben, mit der ich diese Eltern und Kinder erreichen kann ohne dass diese ihr Verhalten verändern müssen. Wo kann das sein? Natürlich im Supermarkt! Alles was damals - also vor fast 10 Jahren - im Supermarkt gesund war, war langweilig für Kinder. Und umgedreht, alles was für Kinder spannend war, war vollkommen ungesund. Das hat mich geärgert und ich habe mich gefragt: Darf gesund wirklich keinen Spaß machen? Eigentlich muss man doch nur beides zusammenbringen: Gesund und Spaß. Das war die Geburtsstunde von Freche Freunde. Ihr wart die ersten die die sogenannten Quetschies auf den Markt gebracht haben. Wie seid ihr darauf gekommen? Wir haben der Realität ins Auge geschaut: In den Familien ist immer weniger Zeit da, im Alltag immer frisch zu kochen. Auch wenn man eine gesunde Ernährungsweise lebt, dann sieht der Alltag eben oft anders aus und man greift, weil es schnell gehen muss, zu ungesunden Produkten. Und warum tut man das? Weil es einfach praktisch ist und schnell geht. Das heißt, wenn die Zeit nicht da ist, dann greifen Eltern zu den ungesunden Alternativen, weil es praktisch ist. Genau da setzt Freche Freunde an. Wir haben von Anfang an uns darauf fokussiert den Konsum von Obst und Gemüse zu erhöhen und das auf praktische Art und Weise in den Quetschies. Gleichzeitig war mir immer wichtig, dass das ganze Spaß macht. Eltern kreieren oft negative Assoziationen, wenn es darum geht, Obst oder Gemüse zu essen. Wenn man zum Beispiel sagt „Du musst den Spinat essen, der ist gesund“. Ich finde, dass wir davon wegkommen sollten. Obst und Gemüse sollten positiv assoziiert sein. Deshalb haben wir von Anfang an sehr viel in die Kommunikation investiert. Unser Slogan ist: „Eine frühe Freundschaft zu Obst und Gemüse“. Das vermitteln wir, in dem wir die Obst- und Gemüsesorten zu kleinen Figuren mit Namen entwickelt haben. Die Figuren haben für mich ein Ziel, Kindern beizubringen eine Karotte zu mögen, sie ins Leben zu integrieren. Wenn unsere Figuren das erreichen, dass Kinder Obst und Gemüse voll in die tägliche Ernährung integriert haben, dann braucht man unsere Produkte gar nicht mehr. Dann habe ich meine Mission erreicht! Wie wichtig ist selbst kochen für Dich? Sehr wichtig! Ich koche gerne mit meiner Familie. Um das zu realisieren, muss man gut organisiert sein. Ich arbeite Vollzeit und habe drei Kinder. Ich überlege mir am Anfang der Woche, was wir abends gemeinsam kochen und essen könnten. Dann kaufen wir entsprechend ein. Da wir das als so wichtig empfinden haben wir auch den Freche Freunde Kochclub ins Leben gerufen (https://frechefreunde.de/kochclub). Wir stellen im Kochclub Tipps, Rezepte und Inspiration für Eltern und Familien zu Verfügung. Als Elternteil weiß man oft im Alltag nicht, was man zum Abendessen machen soll. Genau da setzen wir an, in dem wir einfache und schnell zuzubereitende Rezepte entwickeln. Denn: es ist nicht schwer gesund zu kochen. Wie groß ist Freche Freunde? Bei uns im Unternehmen arbeiten um die 80 Personen. Wir arbeiten auch eng mit Ernährungsexperten zusammen, um weitere leckere Bio-Produkte zu entwickeln. Zum Beispiel haben wir mit Rebelicious eine neue Marke gestartet. Das sind Cerealien für Kinder, die bis zu 40% weniger Zucker enthalten als vergleichbare Produkte. Was ist Dein Traum? Dazu beizutragen, dass Kinder weltweit gesünder sind, indem sie sich von klein auf gut ernähren. Ich möchte, dass weniger Menschen Produkte kaufen, die ungesund sind. Mein Traum ist es diese Veränderung in den Gewohnheiten rund ums Essen zu schaffen. Im Moment sehen wir immer mehr Gründer*innen im Food Bereich, die genau das wollen. Sie akzeptieren es nicht mehr, dass uns von etablierten Marken vorgegaukelt wird, dass man keine gesünderen Produkte vermarkten kann. Es geht und wir werden immer mehr! Hier geht es zur Webseite von Freche Freunde und Rebelicious (https://be-rebelicious.de/). Dieser Artikel ist keine Werbung. Wir wollen mit Natachas Werdegang zeigen, dass jede Einzelne die Welt verändern kann – man muss nur damit einfach anfangen, ausprobieren und groß denken 😉.
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