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Trendreport Ernährung 2025: Es wird gesund, flexibel und selbstbestimmt

Der neue Trendreport bestätigt und vertieft die Entwicklungen der letzten Jahre: Die Art und Weise, wie wir essen, befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Ernährung ist längst mehr als nur Nahrungsaufnahme – sie wird zum Ausdruck von Identität, Verantwortung und Zukunftsgestaltung. Der Report, für den 199 Ernährungsexpert:innen befragt wurden, zeigt dabei neue Entwicklungen mit einem erfreulich pragmatischen Ansatz. Die Transformation auf unseren Tellern hat begonnen – und sie schmeckt fantastisch!

Bild 1: Trendreport Ernährung 2025, Bild 2: Die 10 wichtigsten Ernährungstrends 2025, Bild 3: 10 der insgesamt 199 befragten Ernährungsexpert:innen (c) NUTRITION IMPACT HUB gUG


Erstmals kooperieren wir für den Trendreport mit dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), der Dr. Rainer Wild-Stiftung, EIT FOOD sowie der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Heilbronn. Was ist den 199 befragten Fachleuten dieses Mal besonders aufgefallen? Die Menschen nehmen ihre Ernährung zunehmend selbstbestimmt in die Hand und verbinden dabei Gesundheit, Nachhaltigkeit und persönliche Werte. Mit jedem Bissen gestalten sie damit nicht nur ihre eigene Gesundheit, sondern auch eine nachhaltigere, gesündere Zukunft für alle.


Die Treiber der Ernährungstrends

Die Ernährungstransformation macht sich in vielen Bereichen bemerkbar: Von der Entwicklung optimierter Getreidesorten bis hin zu neuen Ansätzen in der Adipositastherapie. Künstliche Intelligenz etabliert sich als wichtiger Wegbereiter, insbesondere bei der Entwicklung personalisierter Ernährungspläne und neuer Produkte. Soziale Medien bieten eine lebendige Plattform für Inspiration und Wissensaustausch, wobei qualifizierte Fachkräfte zunehmend präsent sind. 


Neben Innovationen rückt das Thema Ernährungsarmut in den Fokus, also die Zugänglichkeit von gesunder Ernährung für alle. Steigende Lebensmittelpreise und wirtschaftliche Unsicherheiten zwingen immer mehr Menschen, bei der Qualität ihrer Ernährung Abstriche zu machen. Von Projekten zur Ernährungsbildung bis hin zu nachhaltigen Gemeinschaftsinitiativen ergeben sich so Chancen, Barrieren abzubauen und eine ausgewogene Ernährung als Grundrecht zu fördern.

 

Den gesamten Report mit den 10 Trends hier herunterladen:

 

Die 10 Ernährungstrends im Jahr 2025


Die folgenden zehn Ernährungstrends wurden von den 199 befragten Fachleuten genauer beleuchtet: 


  1. Von der Wursttheke zum Gemüseregal: keine grüne Revolution, sondern genussvolle Evolution

Trend 1: Pflanzenbetonte & Flexitarische Ernährung
Trend 1: Pflanzenbetonte & Flexitarische Ernährung

Der eindeutige Spitzenreiter unter den Ernährungstrends 2025: pflanzenbetonte und flexitarische Ernährung. 82 Prozent der Expert:innen sehen den Trend weiterhin im Aufschwung. Dabei zeichnet sich ab, dass es um eine genussvolle Evolution geht. Statt strenger Verbote setzen immer mehr Menschen auf einen entspannten Mix: viel Pflanzliches, aber auch mal ein Stück Fleisch – ganz ohne schlechtes Gewissen.


Die Motivation dahinter ist vielfältig: Gesundheitliche Vorteile, wie ein reduziertes Risiko für chronische Krankheiten, spielen ebenso eine Rolle wie Nachhaltigkeit. Die Lebensmittelindustrie reagiert mit Innovationen und arbeitet an der Optimierung pflanzlicher Alternativen – wobei der Fokus zunehmend auf nährstoffreichen, weniger verarbeiteten Produkten liegt.


Auch die Gemeinschaftsverpflegung passt sich an: Bildungseinrichtungen, Kantinen und Krankenhäuser erweitern ihre Speisepläne um pflanzliche Optionen. Der Trend zu einer pflanzenbetonten Ernährung scheint gekommen zu sein, um zu bleiben.


  1. Mein Körper, meine Regeln: Die Menschen machen sich selbst zum Gesundheits-CEO

Trend 2: Personalisierte Ernährung
Trend 2: Personalisierte Ernährung

Personalisierte Ernährung entwickelt sich zum wegweisenden Trend im Gesundheitssektor: 69 Prozent der befragten Fachleute prognostizieren weiteres Wachstum in diesem Bereich. Der Fokus liegt dabei nicht mehr nur auf der Frage Ist es gesund?”, sondern vielmehr auf der individuellen Abstimmung der Ernährung auf persönliche Bedürfnisse, Lebensstil und Werte.


Moderne Health-Tech-Tools wie Apps und Wearables ermöglichen durch Erfassung biometrischer Daten präzise Ernährungslösungen. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Frauengesundheit: Ernährungsstrategien für verschiedene Lebensphasen, von Zyklus bis Menopause, gewinnen an Bedeutung.


Diese Entwicklung ist mehr als ein kurzlebiger Trend – sie markiert eine nachhaltige Veränderung in der Gesundheitsbranche, die durch technologische Innovation und wachsendes Gesundheitsbewusstsein vorangetrieben wird.


  1. Nachhaltige und klimafreundliche Ernährung: Sie wird wird salonfähig

Trend 3: Nachhaltige & Klimafreundliche Ernährung
Trend 3: Nachhaltige & Klimafreundliche Ernährung

Mit 64 Prozent der befragten Fachleute landet nachhaltige und klimafreundliche Ernährung auf dem dritten Platz der Trendbewegungen. Ein bisschen Klimaschutz, ein bisschen Self-Care” lautet die Devise. Persönliche Gesundheitsziele verschmelzen zunehmend mit Umweltbewusstsein – weg vom schlechten Gewissen, hin zur bewussten Selbstfürsorge.


Besonders junge Menschen und Familien legen Wert auf regionale und saisonale Produkte, besuchen Wochenmärkte und interessieren sich für Eigenanbau. Auch die Landwirtschaft passt sich an: Neue Kulturen wie Quinoa oder Süßkartoffeln werden regional angebaut, und regenerative Landwirtschaftsmethoden gewinnen an Bedeutung.


Die Motivation zur nachhaltigen Ernährung speist sich heute aus einer Kombination von Klimaschutz, Gesundheitsbewusstsein und der Bereitschaft, Verantwortung für sich und die Umwelt zu übernehmen.


  1. Funktionelle Ernährung: Der Trend zur Selbstoptimierung?

Trend 4: Funktionelle Ernährung
Trend 4: Funktionelle Ernährung

Gesundheit bedeutet heute weit mehr als die bloße Abwesenheit von Krankheit – sie ist zu einem regelrechten Fulltime-Job geworden. Im Zentrum steht der Longevity-Trend: die Verlängerung der gesunden Lebensspanne durch bewusste Ernährung und Lifestyle-Entscheidungen. Während funktionelle Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel trotz intensiver Aufklärungsarbeit weiter boomen, weisen die befragten Fachleute auch darauf hin, dass diese meist unnötig sind. 


Besonders bei jüngeren Menschen verschmilzt Gesundheit zunehmend mit ästhetischen Idealen und Leistungssteigerung. Die frühere Body-Positivity-Bewegung scheint einem wieder stärkerem Fokus auf Körperperfektion zu weichen. Während der Trend zur Selbstoptimierung das Gesundheitsbewusstsein der Gesellschaft widerspiegelt, stellt sich die Frage nach der Nachhaltigkeit dieser Entwicklung.


  1. Vom Tabu zum Ernährungstrend: Paradigmenwechsel bei Verdauungsproblemen

Trend 5: Ernährung für den Darm
Trend 5: Ernährung für den Darm

59 Prozent der befragten Fachleute sehen Darmgesundheit als wachsenden Ernährungstrend. In sozialen Medien, Dokumentationen wie ‚Hack Your Health – The Secrets of Your Gut‘ und Gesundheitsmagazinen ist das Thema allgegenwärtig. Der Darm wird verstärkt als zentrale Schaltstelle für unser gesamtes Wohlbefinden wahrgenommen. Die Zusammenhänge zwischen Mikrobiom, körperlicher und mentaler Gesundheit rücken in den Fokus.


Der Trend zeigt sich auch im Konsumverhalten: Fermentierte Lebensmittel, Pro- und Präbiotika sind gefragter denn je.


Viele Menschen interessieren sich zunehmend für selbstgemachte probiotische Produkte wie Joghurt und die positive Wirkung von Buttermilch oder Kefir auf die Darmgesundheit.


  1. Blutzucker im Griff, Protein auf Maximalkurs – die neue Art der Selbstoptimierung

Trend 6: Blutzuckerfreundliche Ernährung
Trend 6: Blutzuckerfreundliche Ernährung

Der Trend zur selbstbestimmten Gesundheitsoptimierung gewinnt weiter an Fahrt. Die blutzuckerfreundliche Ernährung rückt dabei in den Fokus der Menschen. 51 Prozent der befragten Fachleute sehen diesen Trend stark im Kommen. Besonders bei jungen Menschen besteht großes Interesse an dem Thema und in den sozialen Netzwerken entsteht eine wachsende Community. 


Die Entwicklung wird durch technologische Innovationen vorangetrieben. Continuous Glucose Monitoring (CGM), ursprünglich für Menschen mit Diabetes entwickelt, findet zunehmend Anwendung bei Gesundheitsbewussten. "Menschen interessieren sich verstärkt für ihre Stoffwechselprozesse und möchten diese aktiv mitgestalten", erklärt Birgit Blumenschein, Diätassistentin und Diplom-Medizinpädagogin. 


Parallel dazu erlebt der Proteinmarkt einen Aufschwung. Der ‚High Protein'-Trend hat den gesamten Food-Sektor erfasst. Ob die blutzuckerfreundliche Ernährung langfristig in der breiten Bevölkerung Fuß fasst, werden erst die kommenden Jahre zeigen.


  1. Die neuen Stars der Getränkekarte

Trend 7: Alkoholfreie Ernährung
Trend 7: Alkoholfreie Ernährung

Alkoholfreie Getränke mischen die Bar-Szene auf: Jede zweite Person mit Expertise sieht hier einen wachsenden Trend. Alkohol, das selbstverständliche Party-Must-have, verliert in gesundheitsbewussten Kreisen der Gesellschaft an Bedeutung. Gesundheit, bessere Verträglichkeit und Genuss ohne Kater stehen im Vordergrund. Die neue Generation von Drinks beweist: Für einen gelungenen Abend braucht es keine Prozente mehr. Von nussigen Nojitos bis zu charaktervollen Cocktails ohne Kater – die alkoholfreie Revolution ist in vollem Gange.


  1. Von Terrapy bis Snackification

Trend 8: Terrapy
Trend 8: Terrapy

44 Prozent der Fachleute erwarten eine weitere Verstärkung des Trends Terrapy”, also die Rückkehr zum Selbermachen und Naturbelassenen. Der Trend zum Selbermachen von Lebensmitteln geht weit über Omas Küche hinaus. Laut den befragten Ernährungsexpert:innen entwickelt sich das Kochen, Backen und Fermentieren zu einem bewussten Statement für Gesundheit und Nachhaltigkeit. Die Menschen legen zunehmend Wert auf kurze Zutatenlisten und natürliche Lebensmittel – von selbstgemachten Pflanzendrinks bis hin zu eigenem Sauerteig. Dieser DIY-Trend” spiegelt ein neues Qualitätsbewusstsein wider und vereint persönliche Gesundheit mit Umweltverantwortung. Unter dem Begriff Terrapy” entwickelt sich eine ganzheitliche Sicht auf Ernährung, die Körper und Planet gleichermaßen berücksichtigt. 


  1. Snacking 2.0: Zwischen Snack-Dschungel und High-Performance-Häppchen

Trend 9: Snacking
Trend 9: Snacking

Der moderne Lebensstil verändert unsere Essgewohnheiten grundlegend: Snacking entwickelt sich zunehmend zur Antwort auf den hektischen Alltag. Während 34 Prozent der Ernährungsprofis dem Trend eine wachsende Bedeutung zusprechen, erwarten 28 Prozent der Content Creator einen Rückgang. 


Die Entwicklung weg von drei Hauptmahlzeiten hin zu flexibleren, kleineren und qualitativ hochwertigen Mahlzeiten über den Tag verteilt nennt die Foodtrendforscherin Hanni Rützler Snackification”. Diese neue Esskultur entspricht dem Bedürfnis nach schnellen, aber gesunden Ernährungsoptionen im Alltag.


Der Schlüssel liegt in der Balance zwischen Convenience und Qualität. Die Nachfrage nach hochwertigen Fertigprodukten mit cleanen” Zutatenlisten steigt stetig. Deutschland hinkt dabei im internationalen Vergleich hinterher, wie Ernährungsexpertin Sarah Schocke betont. Regionale Verarbeitungsbetriebe reagieren bereits mit innovativen To-go-Lösungen aus heimischen Zutaten.


  1. Achtsamkeit und Bildung: Das Labyrinth aus Fakten und Fakes

Trend 10: Achtsamkeit & Bildung
Trend 10: Achtsamkeit & Bildung

In einer immer hektischer werdenden Welt wächst der Trend zu Achtsamkeit – auch in der Ernährung. Es geht dabei nicht nur um das „Was“, sondern um das „Wie“: bewusstes Essen ohne Ablenkung, mit Wertschätzung für die Nahrung und einem besseren Gespür für die eigenen Körpersignale. Laut 30 Prozent der befragten Experten:innen wird sich dieser Trend in den kommenden Jahren weiter verstärken. 


Was treibt den Trend an? Die Nachfrage nach Entschleunigung, die Suche nach Nachhaltigkeit und ein besseres Gleichgewicht zwischen Körper und Geist sind zentrale Faktoren. 


Achtsamkeit ist dabei eng mit Ernährungsbildung verknüpft. Diese geht über reine Wissensvermittlung hinaus. Sie fördert das Verständnis für die gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen von Lebensmitteln und regt zur Reflexion des eigenen Essverhaltens an. Initiativen, z. B. vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) leisten hier einen wichtigen Beitrag. Ernährungsbildung wird auch zunehmend politisch diskutiert. Sie ist ein Schlüssel für eine gesündere Gesellschaft und erfordert langfristige Strategien für eine nachhaltige Ernährungsumgebung.


Unser Fazit vom Trendreport 2025? Immer mehr sind bereit für Veränderung. Dabei geht es nicht um Verzicht, sondern um bewussten Genuss und eigenverantwortliche Gesundheitsentscheidungen. In einer Welt im Wandel ist Ernährung eine Chance, die Gesundheit zu fördern, die Umwelt zu schützen und das eigene Leben zu bereichern.

 

Datenerhebung: Der Trendreport Ernährung 2025 basiert auf den Einschätzungen von 199 Fachleuten aus verschiedenen Bereichen des Ernährungssektors wie unter anderem Ernährungsberatung, Lebensmittelproduktion und Kommunikation. Im Zeitraum vom 14. bis 25. Oktober 2024 konnten Ernährungsexpert:innen aus den Netzwerken des NUTRITION HUB und der Förderpartner:innen an der Befragung zum Trendreport Ernährung 2025 teilnehmen. Zur Erhebung wurde ein Online-Fragebogen mit offenen und halboffenen Fragen zu Entwicklungen im Ernährungssektor genutzt. Die Antworten wurden nach ihrer Häufigkeit gewichtet und ausgewertet. Alle teilnehmenden Expert:innen haben der Veröffentlichung ihrer Zitate zugestimmt.  

Du willst mit uns oder den Ernährungsexpert:innen zu diesen Trends in Kontakt treten? Dann schick uns eine E-Mail an hello@nutrition-hub.com.

 

Hier geht es zum Download der Pressemitteilung:

Hier geht es zum Download der Grafiken / Fotos (Nutzung unter Verwendung von Grafiken: © NUTRITION IMPACT HUB gUG; Fotos: © privat, sofern Urheber nicht genannt)

 
Dieser Artikel ist eine Zusammenfassung des Trendreport Ernährung 2025, der in Kooperation mit dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), der Dr. Rainer Wild-Stiftung, der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Heilbronn und EIT Food Region West konzipiert und erstellt wurde. 

Projektteam: Eva Zovko, Dr. Barbara Kaiser, Harald Seitz, Astrid Donalies (alle BZfE), Prof. Dr. Carolyn Hutter (DHBW), Dr. Silke Lichtenstein (Dr. Rainer Wild-Stiftung) und Frank Horlbeck (EIT Food Region West) sowie Dr. Simone Frey, Nina Koch, Meike Schnell-Schintag und Henrike Böhme (alle Nutrition Hub).

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v.l.n.r.: Eva Zovko, Dr. Barbara Kaiser, Harald Seitz, (alle BZfE), Prof. Dr. Carolyn Hutter (DHBW), Dr. Silke Lichtenstein (Dr. Rainer Wild-Stiftung) und Frank Horlbeck (EIT Food Region West) sowie Dr. Simone Frey, Nina Koch, Meike Schnell-Schintag und Henrike Böhme (alle Nutrition Hub).
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