"Mein Experiment mit der DNA-Diät“ lautet der Titel eines Spiegel-Artikels aus 2020 zum Thema personalisierte Ernährung. Ja, die meisten Verbraucher*innen assoziieren mit der personalisierten Ernährung Gentests mit persönlichen Empfehlungen und damit die Furcht vor Überwachung. Zum Glück umfasst sie viel mehr: die persönliche Einkaufsliste, eine digitale Anamnese mit anschließenden Ernährungsempfehlungen oder personalisierte Lebensmittel. Wie sich die personalisierte Ernährung in den kommenden Jahren entwickeln wird, darum geht es bei unserem Lunch & Learn mit EIT FOOD "Personalisierte Ernährung: Sind Verbraucher*innen, Industrie und Gesundheitswesen bereit für die personalisierte Revolution?“ am 13.04.2021 (Tickets gibt es hier). Vor ab haben wir mit Prof. Dr. Katja Lotz, Studiengangleiterin BWL Food Management an der Dualen Hochschule Baden Württemberg, und mit Dr. Georg Schirrmacher vom Europäischen Institut für Innovation und Technologie, aus dem Bereich Agrar, Lebensmittel und Ernährung (EIT Food) gesprochen.
Katja, Du leitest das Forschungsprojekt „Personalisierte Ernährung“ bei Euch an der Hochschule, das von der Dieter Schwarz Stiftung gefördert wird. Was ist das Ziel des Projekts und wo steht ihr gerade?
Katja: Unser Ziel ist die Erarbeitung einer holistischen Strategie, die das Gesunderhaltungspotential mittels Ernährung maximiert. Holistisch bedeutet in diesem Zusammenhang, die individuelle Akzeptanz, die Freude am Essen, die persönlichen Risikofaktoren für nicht-übertragbare Erkrankungen und das Präventivpotenzial einzelner Nährstoffe und Lebensmittel zu integrieren. Dies ist ein Alleinstellungsmerkmal, denn nach unserem Wissen fokussiert sich die Arbeit der mit personalisierter Ernährung beschäftigter Arbeitsgruppen auf einzelne Schwerpunkte wie z.B. Adipositasvermeidung oder eine adäquate Regulation des Blutzuckerspiegels. Unser interdisziplinäres Forschungsteam bündelt derzeit die bisherigen Kenntnisse zur personalisierten Ernährung, um Ende 2021 Empfehlungen zur Anwendung in der betrieblichen Praxis und zum weiteren Forschungsbedarf zu geben. Im Bereich der personalisierten Ernährung existiert bereits eine umfangreiche Wissensbasis führender Forschungsgruppen und –organisationen. So sind in der Studiendatenbank ClinicalTrials.gov unter dem Suchbegriff “Personalized Nutrition” 56 Studien gelistet, 26 davon in der Durchführungsphase. Der ansteigende Trend hinsichtlich Anzahl und Umfang solcher Studien zeigt, dass die Wissenschaft diesem Themengebiet ein großes Zukunftspotential beimisst.
Katja, viele denken bei diesem Thema an Genanalysen. Doch personalisierte Ernährung ist viel mehr - gibt es eine offizielle Definition?
Katja: Je nach Quelle gibt es verschiedene Vorschläge. Nach eingehender Diskussion hat die Forschungsgruppe an der DHBW die Personalisierte Ernährung für sich als eine über allgemeine Ernährungsempfehlungen hinausgehende, individualisierte Ernährung definiert, die den eigenen Gesundheitsstatus und das Wohlbefinden nachhaltig optimiert. Als individuelle Faktoren können persönliche, anthropometrische, klinische, metabolomische, genetische und epigenetische Faktoren, sowie die Zusammensetzung der Darmflora berücksichtigt werden.
Georg, EIT FOOD hat sechs strategische Themenfelder, eines davon nennt ihr Targeted Nutrition. Welche Projekte unterstützt ihr dort und wo setzen diese an?
Georg: Wir arbeiten europaweit an unserer Vision für eine Welt, in der jeder Zugang zu nachhaltigen, sicheren und gesunden Lebensmitteln hat – mit Vertrauen und Fairness. Unsere sechs Felder, wir nennen sie Fokusbereiche, sind dabei: nachhaltige Landwirtschaft, zirkuläre Lebensmittelsysteme, digitale Rückverfolgung, aber auch alternative Proteine und eine nachhaltige Aquakultur. Der erste Fokusbereich ist aber in der Tat die Zielgerichtete Ernährung, zu der zählen wir selbstverständlich auch die Personalisierte Ernährung hinzu. EIT Food arbeitet europaweit, um in diesem Bereich Innovationen schneller an den Markt zu bekommen, z.B. mit Unterstützung von Start-ups aus diesem Bereich.
EIT Food unterstützt vor allem Innovation, die in sehr kurzer Zeit am Markt verfügbar sein soll. D.h. Projekte, die alternative Produkte dem Markt schnell zur Verfügung stellen, sind unser Ziel. Im Bereich personalisierte Ernährung geht es auch um eine gezielte Verhaltens- und Konsumänderung jedes Einzelnen sowie das Ansprechen der richtigen Zielgruppen. Hier hat EIT Food schon einige Projekte erfolgreich unterstützt:
FOOD4SENIOR unterstützt z.B. die auf Gesundheit zielgerichtete Ernährung von Älteren. Stichwort ist hier das sog. „healthy aging“. Menschen über 65 sind die derzeit am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe in Europa. Durch die derzeit herrschende Pandemie wird klar, wie wichtig eine ausgewogene und auf Gesundheit sowie Vertrauen ausgerichtete Ernährung sein kann. Hier die richtige, individuelle Kaufentscheidung zu treffen ist ein Schlüssel. Digitalisierung, z.B. APPs oder Programme auf dem Tablet oder Handy, kann hierbei sehr unterstützen. HEALTHRICOUS führt z.B. eine digitale Lösung ein, die das Einkaufen, Kochen und das Nachverfolgen der täglichen Nahrungsaufnahme individuell einfach und zugänglich macht. Auch der Zusammenhang zwischen Ernährung und verschiedenen Krankheiten, z.B. das metabolische Syndrom, wird in einer intensiven Kooperation mit unserer Schwesterorganisation EIT Health untersucht. Es gäbe noch zahlreiche Beispiele mehr.
Picture Credits: EIT Food
Georg, was fehlt in Deutschland und in Europa, um das Thema voranzutreiben?
Georg: Personalisierte Ernährung hat ein riesiges Potential: Wir essen ja jeden Tag. Dabei könnte man viel richtig machen in Sachen Gesundheit mit zielgerichteter Ernährung: individuelle Risikofaktoren minimieren, Darmgesundheit fördern, metabolisches Syndrom vorbeugen, den Diabetes Typ 2 verhindern, eben besser essen was dem individuellen Menschen wirklich schmeckt und guttut. Die Lebensmittelindustrie hat auch schon darauf reagiert, ich sehe immer mehr Einzelhändler, die sich auf ganz unterschiedliche Weise dem Thema auch schon annähern - in ihren wöchentlichen Prospekten ebenso wie online. Doch hier definiert noch jeder nach seinem Gusto die Angebote wie auch die jeweiligen Aussagen dazu. Es fehlt also noch an Konsumentenaufklärung in diesem Feld. Wissen über gesunde und individuelle Ernährung sollte so früh wie möglich vermittelt werden. Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass gezielte Verhaltensänderungen schwerer werden, je älter man ist. Wir werden zusammen mit Nutrition Hub weiter daran arbeiten, dass wissenschaftliche Erkenntnisse und innovative Konzepte zum Vorteil der Verbraucher schneller zusammenkommen.
Sehr häufig zitiert wird eine Studie aus 2015 von Wissenschaftlern des Weizmann Instituts: 800 Teilnehmer*innen erhielten über sieben Tage standardisierte Mahlzeiten und einen kontinuierlichen Blutzucker-Sensor. Über die sieben Tage wurden 1,5 Mio Blutzuckerwerte gemessen und anschließend ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, bei manchen Menschen der Blutzuckerspiegel durch die Decke schießt, während sich bei anderen Personen nur ein leichter Anstieg beobachten lässt und das obwohl beide das Gleiche gegessen haben. Gleichzeitig kommt die Forschungsgruppe um Dr. Christina Holzapfel in einem aktuellen Artikel zu dem Schluss, dass die wissenschaftliche Evidenz noch fehle, um basierend auf z. B. der genetischen Ausstattung eines Menschen oder der Zusammensetzung der Darmmikrobiota personalisierte evidenzbasierte Ernährungsempfehlungen zu geben. Katja, wie schafft es die Wissenschaft hier den Marktentwicklungen nicht hinterherzuhinken?
Katja: Wichtig ist die Glaubwürdigkeit der angebotenen Produkte und Dienstleistungen. Die Gesundheit und das Wohlbefinden sollen gesteigert und Krankheiten vermieden werden. Nicht nur, dass die im Rahmen der personalisierten Ernährung ausgesprochenen Empfehlungen evidenzbasiert sein müssen, die Verbraucher müssen auch von ihrem Nutzen überzeugt sein. Insofern handelt es sich hier in erster Linie um kommunikative Herausforderungen. Wir müssen in erster Linie Erfahrungen sammeln, wie Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung dem Verbraucher nahegebracht werden können. Dies geht nur, indem evidenzbasiert wirksame Ansätze zur personalisierten Ernährung auch tatsächlich in Produkte umgesetzt werden, die ohne falsche Versprechungen vermarktet werden und im Alltag einfach umsetzbar sind. Die Wissenschaft muss den Marktentwicklungen vorausgehen und nicht umgekehrt.
Personalisierte Ernährung ist gleichzeitig nichts Neues: Die Berücksichtigung phänotypischer Merkmale, wie z. B. Alter, Geschlecht, körperliche Aktivität, Gesundheitsstatus und Alltagssituation wird in Ernährungstherapien von qualifizierten Ernährungsfachkräften angewandt. Was nun dazu kommt, sind digitale Anwendungen. Katja, was bedeutet das konkret für die Ernährungstherapie und Ernährungsberatung?
Katja: Das stimmt, eine grobe Untergruppierung von Ernährungsempfehlungen wurde schon immer vorgenommen. Das Neue an personalisierter Ernährung ist die Tiefe der Individualisierung. Das genetische Profil, die vielfältigen epigenetischen Veränderungen der Genexpression sowie die sowie das hochgradig individuelle Profil der Darmflora schaffen weit mehr individuelle Alleinstellungsmerkmale als es Menschen auf der Erde gibt. Hieraus ergibt sich großes Potential, die Gesundheit individuell zu optimieren. Leider wird die wissenschaftliche Beweislage immer dünner, wenn es um echte „Individualisierung“ geht, da es natürlich keine Studien geben wird, die auf jeden Einzelnen von uns zugeschnitten sind.
Was wir aber wissen, können wir über geeignete digitale Anwendungen in die Ernährungsberatung einbinden. Eine Begleitung und Betreuung über die persönliche Beratungszeit hinaus wird dadurch möglich. Die Patienten / Kunden können während der Ernährungsumstellung digital begleitet werden, Hilfestellung zu Zielerreichung z.B. in Form von gesunder Lebensmittelauswahl, und Rezepte, Motivation und positive Bestätigung, Problemlösung oder Beantwortung von Fragen in Real-Time über digitalen Kontakt zu einem Berater ist möglich.
Im Trendreport Ernährung 2021 steht die personalisierte Ernährung als zweitwichtigste Entwicklung der nächsten Dekade – so sehen das 59 Prozent der befragten Expertinnen. Georg, wie zeigt sich das bei EIT FOOD und wie arbeitet ihr mit EIT HEALTH zusammen – denn das Thema ist interdisziplinär?
Georg: EIT Food und EIT Health haben dazu zusammen das Projekt „Food4Health“ gestartet: in zwei Studien arbeiten wir hier an Personalisierter Ernährung:
Im ersten Projekt “STOP MetSyn” haben wir es uns zum Ziel gesetzt, Erwachsene mit Risikofaktoren zu unterstützen. Ein Metabolisches Syndrom (MetSyn) bezeichnet dabei eine Kombination verschiedener Krankheiten und Symptome wie Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, die häufig zu Herz-Kreislauferkrankungen führen. Rund 25% der erwachsenen Bevölkerung erkranken am Metabolischen Syndrom. Aber ein weitaus größerer Teil der Erwachsenen leidet bereits an einzelnen Risikofaktoren wie erhöhten Blutzuckerwerten, erhöhtem Blutdruck und erhöhten Blutfetten ohne sich der Entwicklung aber bewusst zu sein. Dieser gefährliche Zustand ließe sich durch Änderungen im Konsum- und Lebensstilverhalten umkehren und hätte somit einen direkten Einfluss auf eine der bedeutendsten Gesundheitsrisiken der erwachsenen europäischen Bevölkerung. Wir entwickeln hierzu ein Service- und Strategieprogramm, damit sie in der Lage sind für sich eine vorteilhafte Auswahl zu treffen. Dafür werden die Kennzeichen und Lebensstilfaktoren herausgearbeitet, die zum Metabolischen Syndrom führen. Und dazu eine Ernährungs- und Lebensstilstudie durchgeführt, in der die Teilnehmer einbezogen werden. So können sie ihre "falschen“ Ernährungs-Gewohnheiten erkennen, um sie dann mit mehr Personalisierter Ernährung sehr gezielt zu verändern.
In unserem zweiten Projekt "MuscleCancer" haben wir uns zum Ziel gesetzt dem oft dramatischen Muskelverlust bei Krebspatienten entgegenzuwirken. Dafür werden Studien mit Nahrungsergänzung und einem Bewegungsprogramm durchgeführt. Auch eine App wird dabei gerade entwickelt, die die Patienten unterstützt sich an die Ernährungsempfehlungen und Bewegungsprogramme zu halten und somit den drohenden Muskelschwund aufzuhalten.
Personalisierte Ernährung ist also ein Schlüssel für eine gesunde und nachhaltige Ernährung für viele Menschen. Und das Thema ist in der Tat absolut interdisziplinär.
In Deutschland gibt es neben Eurem Projekt zum Thema personalisierte Ernährung das vom BMBF mit 2,5 Mio Euro geförderte Projekt um die Wissenschaftlerin Christina Holzapfel. Katja, was fehlt in der deutschen Ernährungsexpert*innen- oder Forschungslandschaft zu dem Thema?
Katja: Es fehlt ein ganzheitlicher Ansatz, der dem Endverbraucher zur Verfügung steht. Die Vermeidung von Adipositas unter Berücksichtigung des persönlichen Genprofils (im Rahmen des PeNut-Projektes) ist ein wichtiger Ansatz zur Verbesserung der individuellen Salutogenese, aber wo bleibt die integrative Nutzung des individuellen Potenzials zur Reduktion des Krebsrisikos, des Bluthochdrucks, des Diabetes Typ 2, der Altersdemenz, ischämischer Herzerkrankungen, des Hirnschlags und anderer nicht-übertragbarer Krankheiten? Beispielhaft hierfür das Thema Eisenmangel: Die Prävalenz der Eisenmangelanämie bei Frauen im gebärfähigen Alter in Europa liegt bei ca. 20%. Gleichzeitig spielen einzelne Genmutationen von Eisentransportproteinen im Darm eine entscheidende Rolle für die Verfügbarkeit von Eisen aus der Nahrung. Oder ein weiteres Beispel: Kochsalz. Nur etwa eine gute Hälfte der Bevölkerung reagiert auf eine erhöhte Zufuhr von Kochsalz mit einer Blutdrucksteigerung, bei einem Drittel bleibt er unverändert und 4-5% reagieren mit einer Blutdrucksenkung ("negative responders“). Genau hier setzen wir an: Das sind die Menschen, denen wir mit unserem Forschungsprojekt in ihrer Vielfalt helfen möchten.
Wenn wir über die personalisierte Ernährung reden, geht es auch automatisch um die rechtliche Lage. Wo stehen wir da?
Katja: Es sind, rechtlich gesehen, verschiedene Rechtsanwendungen zu unterscheiden. Einerseits der Verbraucherschutz andererseits der Patientenschutz, und im Fall von Genomik tritt das Gendiagnostikgesetz in Kraft. In der Food4Me-Studie äußerten die Teilnehmer*innen den Wunsch, dass besonders der Schutz genetischer Daten gesetzlich verankert werden sollte. Anbieter personalisierter Ernährungsempfehlungen sollten sich also gewissenhaft mit Datenschutzrechten auseinandersetzen. Wird eine personalisierte Ernährungsempfehlung als Gesundheitsdienstleistung angeboten, müssen patienten-rechtliche Aspekte beachtet werden. Und bei Einzelhandels-Apps fallen die rechtlichen Aspekte unter den Verbraucherschutz. In Deutschland gilt seit 2010 das Gendiagnostikgesetz (GenDG) für medizinische DNA-Tests (netzpolitik.org 2020). Lifestyle-DNA-Tests sind in einer rechtlichen Grauzone angesiedelt.
Und zum Schluss noch eine Frage an Euch beide: Wie wie essen wir im Jahr 2030?
Katja: Der Trend der Individualisierung wird bis 2030 noch wesentlich weiter zunehmen. Innovative Technologien und mehr digitale Vernetzung z.B. mit Restaurant / Kantine wird in das Thema Ernährung Einzug halten. Möglicherweise wird es auch weitere individuell zugeschnittene Lebensmittel geben. Ernährung wird inhaltlich noch stärker mit Gesundheit, Nachhaltigkeit, Regionalität und Saisonalität verbunden sein. Diese Errungenschaften wird es jedoch nicht geben, wenn es uns nicht gelingt, eine ausreichend große Genusskomponente, Akzeptanz gute praktische Anwendbarkeit in die Lösungen mit einzuarbeiten.
Georg: Generell ist es ja schon heute einfacher denn je, genau das zu bekommen, was man will, wo man es will. Von alternativen Milchsorten, die in fast allen Cafés erhältlich sind, bis hin zu vegetarischen und veganen Optionen, die selbst in den größten Fast-Food-Ketten Einzug gehalten haben, hat die Beliebtheit der freien Wahl die globale Lebensmittelindustrie schlicht überrollt. Es ist wichtig Entscheidungen im Ernährungsbereich für sich selbst bewusst zu treffen, auch im Jahr 2030 oder auf dem Weg dahin. Ich hoffe zusätzlich, dass wir bis 2030 so weit sind, Nachhaltigkeit in allen drei Dimensionen zu denken und leben: ökologisch, ökonomisch und sozial!
Wichtig ist, dass wir offen und neugierig bleiben! Haben wir jemals daran gedacht, unser Frühstück zukünftig einfach zu drucken? Nicht so weit hergeholt, wie es klingt: Der "Foodini" von Natural Machine beispielsweise nutzt 3D-Lebensmitteldrucker, um Essen per Knopfdruck in der heimischen Küche zu individualisieren. Ich glaube auch, dass die digitale Vernetzung im Ernährungsbereich und Sektorenübergreifend weiter zunehmen wird. Personalisierte Ernährung könnte dann auf die Bedürfnisse von individuellen Gruppen abgestimmt sein. In neun Jahren könnten dann unsere Fitnessgeräte oder andere digitale Tracker, unter Berücksichtigung unseres aktuellen Gesundheitszustandes eine personalisierte Ernährungsempfehlung geben. Wenn man dann schon einen 3D Drucker besitzt, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Innovationen können zukünftig die Antwort sein: Der Jungunternehmer Giuseppe Scionti, Gründer und CEO von NovaMeat, hat ein erschwingliches "Stück Fleisch" aus pflanzlichen Proteinen geschaffen. Durch Kombination von Tissue Engineering und 3D-Druck hat diese Fleisch-Alternative die gleiche faserige Textur wie ein echtes Steak.Ich freue mich auf 2030 und die neuen Möglichkeiten!
Dieses Interview wurde geführt von Dr. Simone K. Frey, Gründerin NUTRITION HUB.
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